Vom Wildbad zum modernen Urlaubsparadies
Die Thermalquellen wurden seit frühgeschichtlicher Zeit genutzt. In einem Familienwappen aus dem Jahre 1180 wird bereits ein Wasserkrug geführt, der mit dem Baden in Zubern, die eben mit Hilfe derartiger Gefäße mit dem Heilwasser befüllt wurden, in Verbindung gebracht wird. Um 1350 taucht in offiziellen Dokumenten erstmals die Ortsbezeichnung „in Baden“ auf. Das ist der Beweis, dass es einen regulären Badebetrieb gegeben hat. In diese Zeit fällt auch der Besuch des ersten namentlich als Badegast bezeichneten Mannes, des habsburgischen Fürst Erzherzog Friedrich III. Er blieb 7 Wochen, um seine offene Schenkelwunde zu kurieren.
Bald wird für Bad Gastein die Bezeichnung Wildbad gefunden, was der heutigen Bezeichnung Kurort nahekommt. Die Prominenz hat das Tal entdeckt. Weitere hochrangige Gäste begannen sich einzustellen. Besonders hervorzuheben sind Herzog Stephan der II. von Bayern und Graf Meinhard VII. von Görz, die 1365 einen Ehevertrag zwischen ihren Kindern schlossen. Es war die Zeit des größten kulturellen Aufschwungs und der höchsten Berühmtheit des Tales. 1447 wird das heutige Palais Norica als Frohnstätterhof das erste Mal erwähnt. Nach den heute noch bestehenden Teilen, ist davon auszugehen, dass das heutige Palais Norica mindestens 700 Jahre alt ist. Seit ältester Zeit erfolgte in diesem Haus die Bewirtung von Gästen. Der Name wurde mehrfach geändert in Straßerhof (1521) und Hotel Moser. Seit 2017, nach dem Ankauf und der liebevollen Renovierung durch die Familie Czerny, heißt das geschichtsträchtige Haus nun Palais Norica.
Viele Würdenträger besuchten das Tal und seine heilkräftigen Quellen im Verlauf der Jahrhunderte.
Kaiser Franz I. hat 1828 Hofgastein zum Badeort mit dem Recht zur Führung des Namens Heilbad bestimmt. Die Errichtung einer Thermalleitung, eines Badehauses und schließlich der Ausbau der Tauernbahn begünstigten die Entwicklung des Ortes zu einem stark frequentierten und beliebten Kurort. Mitglieder des Hochadels, Künstler und wohlhabende Bürger verbrachten hier ihre Sommerfrische oder einen ausgedehnten Badeaufenthalt. Die Attraktivität Bad Hofgastein geht aber weit über die erzielten Heilerfolge hinaus. Nach dem 2. Weltkrieg wurden Lifte, Pisten und viele andere Anlagen für den Wintersport errichtet und mit dem Nationalpark Hohe Tauern wurde zudem auch der Naturgenuss ganzjährig in den Mittelpunkt gestellt. Das rege kulturelle Treiben, die vielen Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten rund ums Jahr sowie die gelebte Gastfreundschaft machen das Gasteinertal, heute wie damals, zu einem der schönsten Plätze, um den Urlaub zu verbringen.